Der Klimakollaps und der Verlust an Biodiversität sind die gravierendsten Probleme unserer Zeit. Die Errichtung, der Betrieb und der Rückbau von Gebäuden spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie sind für ca. 40% aller CO2-Emissionen verantwortlich und haben gleichzeitig erhebliche Auswirkungen auf die natürlichen Lebensräume.
Um die Bedürfnisse unserer Gesellschaft zu erfüllen, ohne dabei die ökologischen Grenzen unseres Planeten zu sprengen, braucht es einen sofortigen Paradigmenwechsel in der Bauindustrie. Gemeinsam mit unseren Bauherrschaften wollen wir Gebäude, Städte und Infrastrukturen als Bestandteil eines grösseren, sich regenerierenden und damit nachhaltigen Systems entwerfen und realisieren.
Wir haben bereits das Wissen und die Technologie, um mit dieser Transformation zu beginnen. Was bis anhin fehlte, war der kollektive Wille. In Anbetracht dessen verpflichten wir uns, unsere Arbeitsweise so zu verändern, dass wir Häuser und Städte planen, die einen positiveren Einfluss auf unsere Umwelt haben.
Wir werden:
- das Bewusstsein für die Klima- und Biodiversitätskrise wecken und gegenüber unseren Bauherrschaften und Lieferfirmen die dringende Handlungsnotwendigkeit betonen.
- uns für einen schnelleren Wandel in unserer Branche hin zu erneuerbaren Lösungen einsetzen und fordern, dass der Staat entsprechende finanzielle Anreize schafft.
- die Grundsätze des Klimaschutzes und der Erhaltung der Biodiversität zum entscheidenden Erfolgsfaktor in der Baubranche machen und dies durch Auszeichnungen, Preise und Veröffentlichungen zum Ausdruck bringen.
- Wissen und Forschungsergebnisse zu dem Thema auf Open-Source-Basis veröffentlichen.
- alle neuen Projekte unter dem Aspekt bewerten, ob sie zur Minderung des Klimakollaps beitragen, und unsere Bauherrschaften ermutigen, dasselbe zu tun.
- wann immer möglich und sinnvoll, bestehende Gebäude umbauen und ihre Lebensdauer verlängern, als effiziente kohlendioxidsparende Alternative zu Abriss und Neubau.
- die gesamte Lebensdauer von Bauten in die Planung einbeziehen, sodass der Ressourcenverbrauch in Bau, Betrieb und Rückbau reduziert wird.
- mehr erneuerbare Lösungen in unserer Arbeit anwenden, um Häuser und Städte zu schaffen, die über eine Netto-CO2-Neutralität hinausgehen.
- mit allen am Bau Beteiligten (Baufirmen, Ingenieurbüros, Fachplaner/innen und Bauherrschaften) zusammenarbeiten, um Bauabfälle weiter zu reduzieren.
- den Wandel hin zu ökologischen und kohlendioxidneutralen Baumaterialien beschleunigen.
- Minimierung des verschwenderischen Ressourceneinsatzes in Architektur und Städtebau, sowohl im grossen als auch im kleinen Massstab.
- uns für eine qualitative und hochwertige Baukultur einsetzen, da diese die Zufriedenheit mit Architektur erhöht und zur besseren Nutzbarkeit und Langlebigkeit von Gebäuden beiträgt.
Englisch: uk.architectsdeclare.com
Französisch: fr.architectsdeclare.com
Italienisch: it.architectsdeclare.com
Translation and founding signatories: Alma Maki, Atelier für Architektologie, Isabel Borner, Jan Borner Architekten, Marco Merz Marion Clauss Architekten, Countdown 2030, Faust Witt Atelier für Architektur, Hilbert Architektur, Salathé Architekten Basel, Stereo Architektur
We hope that every Swiss architectural practice will join us in making this commitment. Should you have any questions, you can reach us at [email protected].
#architectsdeclare